Innere Haltung - Ausbildung - stressfrei lernen

Innere Haltung - Ausbildung - stressfrei lernen

Auszüge aus dem Unterricht mit Myriam

Wir haben den Unterricht von Myriam bei Ophelis und mir von Anfang an ausschnittsweise gefilmt. Gerne stellen wir die Film-Ausschnitte unseren Lesern oder auf Social Media zur Verfügung. Man kann dabei sehen, dass es ganz kleine Schritte sind, die wir gehen. Jedes Mal fangen wir wieder von vorne an und steigern uns dann zur Gemeinschaft. Ich bin ja noch nicht so lange bei Myriam und habe etwa wöchentlich bei ihr Unterricht. Hier einmal ein paar Aussagen beziehungsweise Tipps, die ich im Unterricht bekommen habe.

Im Zusammensein mit dem Pferd geht es vor allem um die innere Haltung, die wir gegenüber uns und dem Pferd haben. In dieser Haltung geht es um das gemeinsame Lernen, das gemeinsam Entdecken. Es geht nicht darum, dass ich als Mensch das Pferd bewege und es folgen soll. Es geht nicht ums Kämpfen und Chef sein. Es geht darum, dass wir die Welt gemeinsam erkunden und dabei Spaß haben. Der Mensch bringt Ideen in die gemeinsame Zeit ein und gemeinsam erproben beide spielerisch den Spaß dabei. Der Mensch lädt das Pferd ein, gemeinsam etwas zu machen und wenn das Pferd eine eigene Idee hat, kann der Mensch sich genauso darauf einlassen. Wenn ich als Mensch den Vorschlag des Pferdes annehme und wir beide gemeinsam kreativ eine Bewegung ausführen, dann stärkt das unsere Beziehung. Es geht oft um die Frage „Wer führt wen?“ Wir führen uns gemeinsam als Herde, gemeinsam sind wir stark und beweglich und können uns viel besser schützen, als wenn jeder für sich alleine geht und entscheidet. Pferde sind Lauftiere und wir dürfen gerne in Freude folgen, laufen macht Spaß. Unser Körper in der natürlichen Anbindung zur Erde würde sich viel mehr bewegen. Die Pferde merken, dass wir da nicht natürlich unterwegs sind. Sie fordern uns dazu auf. Das ganze Zusammensein darf sich leicht und spielerisch anfühlen. Es darf Spaß machen und es muss nicht perfekt aussehen und funktionieren. Die Schüler dürfen sich dabei auch einbringen, eigene Ideen verfolgen und Dinge ausprobieren. Myriam lernt da auch ständig weiter und hat auch als Ausbilderin vorher nicht immer einen Plan. Manchmal wirft sie Pläne auch über den Haufen, weil sie in dem Moment nicht stimmig sind. Die Dinge entwickeln sich aus dem Tun und der jeweiligen Stimmung heraus. Zwei Mal war Ophelis in der Halle ganz aufgeregt. Einmal hatten wir einen zwei Meter großen Buddha aufgehängt und einmal war auf der Empore jemand und hat Lärm gemacht. Dann haben wir die Trainingseinheit dem Aufbau von Vertrauen und Sicherheit gewidmet. Ziel war es, ein entspanntes Pferd zu bekommen und auch aus so einer Situation heraus in ein gemeinsames Schaffen zu kommen. Es geht immer darum, dass das Pferd sich in seiner Würde als Individuum zeigen darf und in seine körperliche und seelische Balance kommt.

Zunächst laufen Pferd und Mensch mit Halfter und Strick, später, wenn ihre Frequenzen schon eingeschwungen sind und die Ablenkungen überwunden sind, darf das Pferd frei entscheiden, ob es folgen möchte. Statt dem Strick geht es um das innere Band. Es geht dabei um die Haltung „Wir sind hier miteinander auf dem Weg ins vorwärts“. Dabei kann dann das Tempo angepasst werden und auch das Stehenbleiben eingebaut werden. Wenn das Pferd nicht folgt, dann geht die Schülerin wieder hin und lädt es voller Entdeckerfreude ein, mitzukommen. Da kann auch ein Ball als Entdeckungsobjekt helfen. Nach dem gemeinsamen Laufen durch die Halle wird das Pferd auch angetrieben, mit der Haltung, „Komm wir kommen gemeinsam in Schwung, das macht Spaß.“ Mit dem Körper drehen wir uns hin zum Pferd oder weg vom Pferd und schicken das Pferd weg oder laden es ein, zu folgen. Dann kann man auch das spielerische Aufstoppen und Wenden einbauen. Mit dem Gedanken „Ui ich fange Dich, ich überrasche Dich, wir machen auch mal Blödsinn.“

Von außen betrachtet sieht das banal aus. Und daran sieht man auch, wie wichtig die innere Haltung und Frequenz ist. Ob ein Pferd (natürlich ohne Leckerli) folgt oder nicht, entscheidet das Band der Beziehung. Für mich als Schülerin ist das eine große Entwicklung. Erwartungen müssen losgelassen werden, die Frequenzen müssen passen und die Ablenkung im Kopf und im Außen muss ausgeblendet werden. Unsere kleine Scheune hilft dabei, denn sie ist völlig abgeschottet. Aber es klappt irgendwann auch auf dem Außenplatz, dann im Gelände am Strick und beim Reiten, denn auch beim Reiten soll das Pferd dem Reiter und seiner Intention freiwillig folgen. Damit wird das Fundament der Beziehung gelegt. Das Tempo bestimmt das jeweilige Paar. Es darf nicht zu viel sein, es soll Spaß machen und doch soll es nicht langweilig werden. 

Du findest Nina unter www.sinnplauderei.de

und Myriam unter www.visionsweg.de

Aus: Unendlich glücklich durch die Magie der Pferde